Die schöne neue Musikstreamingdienstwelt ist eine Playlisthölle
Als Amazon-Prime-Kunde habe ich ja Zugriff auf einen beschränkten Musikkatalog via Amazon Music Prime. Die Android-App nervt aber bei jedem Start, ob ich nicht Amazon Music Unlimited für nur 4,99€ pro Monat buchen möchte. Vor drei Wochen oder so hat's mir dann gereicht: Die ständige Aufforderung war mir dann doch zu viel und außerdem bot Amazon die ersten drei Monate kostenlos an. Und ich kann den Zugriff auf die große Musikbibliothek ja sicher auch fürs Rollenspiel und so nutzen. Super!
Jetzt werde ich genervt mit einem Upgrade auf Amazon Music HD. Für nur 5€ mehr. Ich bin angepisst. Und ich werde dieses Mal ganz sicher nicht … zumindest hoffe ich das 😀.
Wie auch immer. Ich habe es oben angedeutet, ich will den Musikkatalog fürs Rollenspiel nutzen. Und da ich eine Numenera-Runde plane, habe ich mal geschaut, was denn andere Spielrunden so an Musik nutzen. Ich habe zwar Vorstellungen, aber kann sie nicht in Worte fassen, weswegen ich gehofft habe, dass ich dann ein paar exemplarische Tracks abgreifen kann.
Nebenbei: Der Soundtrack zu Bastion ist großartig. Nicht meine Vorstellung von Numenera, aber großartig.
In einem Reddit-Thread teilen dann also auch viele Leute ihre Playlists. Leider, leider bei verschiedensten Anbietern. Will ich überall ein Konto anlegen, einen Tarif buchen?
NEIN, natürlich nicht. Die Frage war rhetorisch!.
Aber die Playlists lassen sich doch bestimmt exportieren und importieren, oder?
Nun, ja und nein. Die erst später von mir aufgerufene Seite im Amazonforum besagt recht deutlich, dass Amazon diesen Featurewunsch bereits seit Jahren ignoriert.
Die Dienste selbst bieten zumindest größtenteils keine Option dazu an. Das hat aber ein paar Web- und Appentwickler</span></span> auf den Plan gerufen, da Abhilfe zu schaffen.
Der Playlist-Converter kann sich nur mit einer handvoll Dienste verbinden, und Amazon Music ist keiner davon. Zumindest steht Amazon Music auf der Roadmap. Bringt mich jetzt also auch nicht weiter.
Die Webapp Soundiiz bietet eine beeindruckende Liste an Diensten, mit denen sie sich verbinden kann – zu Amazon Music ist jedoch nur ein Lesezugriff implementiert, Playlists können also nur gelesen, aber nicht erstellt werden.
Mooval wiederum unterstützt nur die drei Dienste Napster, Deezer und Spotify.
Im oben verlinkten Forumsbeitrag wurde auf Stamp verwiesen. Stamp scheint zu können, was ich brauche. Aber sie wollen 8,99€ dafür. Jetzt stehe ich also vor dem Problem, was mir meine eigene Arbeitszeit wert ist, und ob ich mir Stamp leisten möchte. Immerhin gibt es eine Gratisversion, mit der ich anhand einer Playlist und 10 Titeln testen kann, ob sie was taugt.
Was aber macht den Unterschied zwischen den Diensten aus? Tja, öffentliche Schnittstellen. Die allermeisten Dienste bieten API-Zugriff auf ihre Dienste, und die Entwickler machen davon reichlich Gebrauch. Und Amazon? Nun … lest selbst.
Für die meisten Menschen mag ein API-Zugriff auf den Dienst der Wahl uninteressant sein. API-Zugriff bedeutet aber, dass sich überhaupt erst ein Ökosystem an interessanten Anwendungen (Apps) entwickeln kann. Wer mit den vom Dienstanbieter bereitgestellten Möglichkeiten zufrieden ist, braucht diesen Aspekt nicht bei seiner Auswahl berücksichtigen.</div>
Im Moment würde ich von Amazon Music Unlimited abraten, sofern ihr nicht bereits Prime-Kunde seid und ein bisschen aufs Geld achten müsst. Vermutlich werde ich aus dem Grund meinen Unlimited-Tarif auch nach den drei Monaten wieder beenden.</div>
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